Verband der Baustoffindustrie Saarland e.V.

Baustoffindustrie im Saarland: Krise, Lichtblicke und dringender Handlungsbedarf

Die Baustoffindustrie im Saarland steht weiterhin vor komplexen Herausforderungen. Während einige Segmente mit massiven Einbrüchen zu kämpfen haben, zeigen sich in anderen Bereichen unerwartete positive Entwicklungen. Doch eines ist klar: Ohne entschlossenes politisches Handeln droht der Bauwirtschaft eine jahrelange Krise.

Politik muss jetzt handeln – Bürokratie abbauen, Investitionen sichern

Die Baustoffindustrie fordert von der neuen Bundesregierung dringend wirksame Maßnahmen, um die Bauwirtschaft zu stabilisieren und den Investitionsstau aufzulösen. Bürokratieabbau, langfristige Rohstoffsicherung und eine verlässliche Förderpolitik sind essenziell, um die Branche wieder auf Kurs zu bringen. „Investoren, Wohnungswirtschaft und private Bauherren brauchen endlich Planungssicherheit – nicht ständig wechselnde Vorgaben und unklare Förderbedingungen“, betont Dr. Christoph Kopper, Vorsitzender des Verbands der Baustoffindustrie Saarland (VBS). Die Rückkehr zum einfachen Bauen sei eine der zentralen Maßnahmen, um die Krise zu bewältigen. „Wenn sich nichts ändert, steht der Wohnungsbau vor einem jahrelangen Stillstand“, warnt Hans-Ulrich Thalhofer, Geschäftsführer des VBS. Die Lösung sei klar: Weniger Vorschriften, schnellere Genehmigungen und eine pragmatische Förderpolitik. Zudem brauche es eine konsequente Investitionsstrategie in die Infrastruktur, um den Wirtschaftsstandort Saarland zukunftsfähig zu machen. „Die Transformation der Dillinger Hütte zeigt, dass gezielte staatliche Maßnahmen unmittelbare positive Effekte auf regionale Unternehmen haben. Diese Chance dürfen wir nicht verpassen“, so Hans-Ulrich Thalhofer.

Beton und Hochbau in der Krise
Besonders angespannt bleibt die Lage im Beton- und Hochbau. Seit 2023 gibt es keine Erholung, mit Rückgängen von bis zu 50 Prozent im Hochbau. Eine Trendwende ist vor 2027 nicht in Sicht. Zusätzlich fehlen dringend notwendige politische Impulse. Die aktuellen Wahlprogramme der Parteien lassen wenig Hoffnung auf eine kurzfristige Wende zu.

Positivtrend bei Logistik und Entsorgung
Anders sieht es im Bereich Logistik und Entsorgung aus. Eine überraschend schnelle und starke Erholung, begünstigt durch eine Sonderkonjunktur im Rahmen der Transformation zu „Green Steel“ an der Dillinger Hütte, sorgt hier für Zuversicht.

Infrastruktur bleibt stabil
Im Segment Infrastruktur – insbesondere Tiefbau und Asphaltbau – zeigt sich die Lage solide. Während 2024 im Asphaltbau nicht die gewünschten Ergebnisse brachte, sind die Aussichten für die kommenden Jahre positiv. Ein hohes Ausschreibungsvolumen und zahlreiche geplante Großprojekte sowohl im Tiefbau als auch im Deponiebereich lassen auf eine nachhaltige Erholung hoffen.

Erfreuliche Entwicklungen bei Kies und Sand
Im Bereich Kies und Sand setzt sich ein leichter Positivtrend fort. Das Jahr 2024 fiel hier sogar besser aus als erwartet. Dennoch bleibt die schwache Baukonjunktur eine große Gefahr für diesen Sektor.

Branche bereit für die Zukunft
Trotz der Herausforderungen zeigt sich die Branche entschlossen, ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung zu leisten. „Wir wollen auch in der neuen Wahlperiode aktiv an der Schaffung einer modernen Infrastruktur und bezahlbarem, nachhaltigem Wohnraum mitwirken“, so Dr. Christoph Kopper. Die Grundvoraussetzungen sind gegeben: hohes Ausschreibungsvolumen, geplante Großprojekte und eine stabile Auftragslage in einigen Segmenten. „Jetzt ist die Zeit für mutige Entscheidungen. Lasst uns endlich loslegen!“
 

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